Zeitenwende in der Steuerberatung – Der TaxTech Podcast – Folge #2

Diese Episode bietet eine tiefgründige Diskussion über die Auswirkungen der Technologie auf die Steuerberatung, das Potenzial der Digitalisierung und die Fähigkeiten, die Steuerberater:innen brauchen, um in dieser neuen Ära erfolgreich zu sein. Ob Sie ein erfahrener Steuerprofi sind, der seine Kenntnisse auffrischen möchte, oder ein Neuling in der Branche, der die Grundlagen lernen möchte, diese Episode hat für jeden etwas zu bieten.

Willkommen zur zweiten Episode des „Zeitenwende in der Steuerberatung | Der milia.io Podcast“, einem Must-Listen für alle in der Steuerberatungsbranche arbeiten. In dieser Ausgabe begrüßt der Co-Founder & CRO von milia.io, Michel Menk die Expertin für Kanzleimanagement & CO Gudrun Mildner als Gast.

Gudrun Mildner, eine Veteranin im Steuerberatungsbereich, bietet uns mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung einen unvergleichlichen Einblick in die Branche. Gemeinsam mit Michel Menk wird sie die Herausforderungen und Chancen für Steuerberater:innen in der heutigen dynamischen und sich ständig verändernden Welt der Steuern diskutieren.

Diese Episode bietet eine tiefgründige Diskussion über die Auswirkungen der Technologie auf die Steuerberatung, das Potenzial der Digitalisierung und die Fähigkeiten, die Steuerberater:innen brauchen, um in dieser neuen Ära erfolgreich zu sein. Ob Sie ein erfahrener Steuerprofi sind, der seine Kenntnisse auffrischen möchte, oder ein Neuling in der Branche, der die Grundlagen lernen möchte, diese Episode hat für jeden etwas zu bieten.

Tune in, um wertvolle Erkenntnisse zu sammeln, wie Sie die Herausforderungen meistern und die Möglichkeiten nutzen können, die die heutige Steuerlandschaft bietet.

Transkript

[00:00:00] – Michel
Ich habe es jetzt hunderte Male durchgekaut und hunderte Male gesagt es geht nicht immer nur um den Mandanten und man hat immer Angst, was der Mandant denn denkt und was das, was der Mandant denn sagt. Man traut seinen Mandanten generell auch einfach zu wenig zu.
Hallo und herzlich willkommen zur Podcastfolge Zeitenwende in der Steuerberatung. Heute soll es um ein Thema gehen, was denk ich auch super viele bewegt. Demografischer Wandel, Fachkräftemangel etc.. Was sind denn die Herausforderungen und Chancen für junge Steuerberater, Steuerberaterinnen? Was bewegt die? Was wird die die nächsten Jahre auch noch bewegen? Und da ich das Thema nicht ganz alleine bespielen kann und auch nicht möchte, weil ich nicht selbst in einer Kanzlei sitze, das ganze Thema begleite, sondern viel mehr zuhöre und Tipps gebe, habe ich meinen Gast mitgebracht. Und der darf sich heute ganz frecherweise auch selbst vorstellen und ich übergebe.

[00:00:52] – Gudrun
Ja, vielen Dank Michel, für die netten Worte. Mein Name ist Gudrun Mildner. Ich bin nicht von milia.io, sondern arbeite im Bereich Kanzleiverwaltung schon insgesamt in der Branche seit fast 20 Jahren. Bin gar keine SteuerFrau, wie ich immer zu sagen pflege und mache neben dem Thema Kanzleimanagement, Digitalisierung, Personal auch noch Bildungsarbeit, würden einige sagen. Ich habe unter anderem einen Lehrauftrag an der Hochschule in Düsseldorf und darf dort im Bachelorstudiengang junge Steuerfachangestellte ausbilden und habe das Glück, ein Modul machen zu dürfen. Das heißt Steuerberatung 4.0. Also habe ich da mit jungen Steuerberater innen und Steuerberater der Zukunft zu tun und kümmere mich um das Thema Kanzleientwicklung und Digitalisierung. Von daher könnte das heute was geben.

[00:01:37] – Michel
Das könnte passen. Und ich glaube, du hast sehr viele wichtige Erfahrungen, die du teilen kannst. Auch darum soll es natürlich heute wieder gehen. Wer fleißig zuhört oder zusieht, der bekommt natürlich auch von uns ganz wichtige praktische Tipps an die Hand, die er einfach mal ausprobieren kann. Und wir starten auch direkt rein. Herausforderungen und Chancen könnten zweierlei sein. Kann aber auch eins sein, gerade für junge Steuerberaterin, Steuerberater. Du hast jetzt schon einige kennengelernt, mit Sicherheit auf dem Weg begleitet. Ich denke auch der eine oder andere wird ja immer mal wieder über den Weg laufen, auch nach dem Studium und seinen Weg gehen. Die erste Frage, die mir immer in den Sinn kommt. Kurz gesagt, es sind häufig Steuerfachangestellte, die dann den Bachelor machen, das duale Studium oder jemand, der eventuell auch direkt in dieses duale Studium einsteigt. Wie viele von deinen Studenten Studentinnen gehen denn dann den Weg weiter zum Examen?

[00:02:30] – Gudrun
Die Umfragen an den verschiedenen Standorten sagen ich sag mal 90 % wollen auf jeden Fall die Prüfung machen. Davon ist dann so ein bisschen die Frage, wer geht in die eigene Kanzlei und wer geht in eine große Steuerabteilung? Das ist mal je nach Veranstaltung halbe halbe oder 70 % Kanzlei 30 %. Aber dass da jemand sitzt und sagt, ich nehme es überhaupt nicht in Angriff, kommt eigentlich nie vor.

[00:02:52] – Michel
Ja, Wie alt sind deine Studenten im Schnitt?

[00:02:55] – Gudrun
Die sind zwischen 21 und 40. Ja, Das heißt, der Schnitt wird wahrscheinlich so bei 25 liegen. Es gibt ein paar Spätberufene. Das ist oft super interessant. Die haben dann schon als Mathematiker oder als Personaler woanders Kurven gedreht. Und es sind aber auch einige dabei, die sind direkt aus der Schule dahin.

[00:03:13] – Michel
Sehr schön, ganz spannend. Nächste Frage. Wir machen einfach mal weiter, weil ich glaube, das interessiert auch viele. Es geht auch darum, genau solche Leute zu bekommen, zu gewinnen für die eigene Kanzlei, eventuell auch, dass die bleiben. Was ist deiner Meinung nach die größte Intention, dass Leute diesen Studiengang wählen und gerade sich dann auch mehr oder weniger für das Thema Steuerrecht entscheiden?

[00:03:38] – Gudrun
Steuerrecht ist für viele interessant, weil es ein Handwerkszeug ist, mit dem man arbeiten kann. Wenn man böse wäre, könnte man sagen Jetzt fangt doch endlich mal an, liebe Steuerberater, das Wort beraten ernst zu nehmen. Denn das ist das, was die jungen Leute wollen. Die finden das Erstellen von komplexen Bilanzen und Steuererklärungen super interessant, weil da verschiedene Bereiche ineinandergreifen. Also so ein bisschen interdisziplinäres Recht möchten aber gerne auf Dauer Gestaltung machen, beraten, Sparringspartner der Mandanten werden und damit aus dem bisher noch in vielen Kanzleien großen Bereich Deklaration eigentlich auf Dauer raus und möchten sozusagen Berater an der Seite der Mandate werden?

[00:04:20] – Michel
Ja, kann ich absolut nachvollziehen. Soll den Berufsstand interessanter machen. Bleiben wir mal ein bisschen böse. Ich sage, das kommt leider gar nicht so rüber. Ich glaube, dass das sehr viele Berater auch machen, sehr viele Berater auch können. Aber in der Außenwirkung kommt es ja nicht an, was glaubst du es da das das größte Thema was das angeht, wie der Berufsstand wahrgenommen wird.

[00:04:41] – Gudrun
Ich habe den Eindruck, das hat auch was damit zu tun, womit die Kanzleien im Moment noch Geld verdienen. Ich mache in jeder Veranstaltung, ob in Präsenz oder online, erst mal so eine kleine Umfrage, wie ich sie nenne, immer mit Klebepunkten an der Wand. Macht mal drei Klebepunkte da hin. Was ist der typische Mandant bei euch und womit werden die größten Umsätze generiert? Manche von denen, die aus Familienkanzleien kommen, haben echt einen guten Einblick. Und auch die, die schon länger dabei sind, wissen das. Und da kommt immer Lohn, Fibu und Jahresabschluss. Das Thema Beratung ist einfach bei ganz vielen Kanzleien noch unterbelichtet und mein Eindruck ist, dass es deswegen auch nicht sichtbar ist, weil es nicht passend abgerechnet wird. Klassischer typischer Fall, den ich gar nicht schlecht reden will. Weil es aber eben immer so war. Der Unternehmer ruft freitags nachmittags bei seinem Steuerberater an, das ist seine vertraute Person und sagt: Hör mal, hast du mal drei Tipps für mich? Und der Steuerberater macht und berät ihn und sagt Schreib mal auf den Jahresabschluss, der ist ja entsprechend gedeckt. Und damit wird diese Beratungsleistung oft nicht nach außen sichtbar und wird eben auch nicht in Umsätzen, in Geschäftsfeldern usw sichtbar für die entsprechenden Personen. Und das ist das, was das Image prägt.

[00:05:58] – Michel
Ja, also ich unterschreibe es absolut. Ich glaube, ich habe mehr wie 350 Kanzleien im Kanzleimanagement und bei der Abrechnung beraten, gesehen und betreut. Und ja, die Beratung geht immer unter, sowohl als Umsatzposten wie aber auch was die Wertschätzung angeht. Also mein erster Tipp ist immer Beratung, auch im Beratungsauftrag. Wir können immer noch entscheiden, den einfach mit 0 € aber auch abzurechnen. Dann ist es halt meinetwegen der freiwillige Nachlass, den wir den wir mitgeben. Aber der Mandant muss schon sehen, dass hier Tätigkeiten erbracht wurden, die am Ende auch abgerechnet werden. Auf der anderen Seite höre ich dann immer das Gejammer Wir haben ja auch Haftungsthemen, Haftungsverlegung, aber dann schieb ich es trotzdem auf den Jahresabschluss. Ist natürlich auch ein schwieriges Thema, aber ich glaube, da können wir auch schon mal den Schwenk ein bisschen hin zur Technologie finden, was die denn für eine Rolle spielt. Ich habe zwei, drei Themen. Bleiben wir mal bei dem Thema aktuelle Geschäftsfelder, zukünftige Geschäftsfelder. Ich glaube, wir sagen seit zehn Jahren, die Beratung muss mehr werden, weil Fiby, Lohn, Jahresabschluss werden eben so wie es heute auch schon ist, ein Massengeschäft, was aber dann letztendlich aufgrund der Digitalisierung aufgrund der Automatisierung weniger honoriert wird. Das wird aller Wahrscheinlichkeit nach genau so der Fall sein und wir müssen den Schwenk dorthin finden. Jetzt bleibe ich mal auch bei dem Thema junge Steuerberater, neue Generation, was die alles wollen. Ein Riesenthema in der Branche. Vier Tage Woche oder 25 Stunden Woche, je nachdem wie man es möchte. Meine ganz persönliche Meinung ist tatsächlich ist alles schön und gut, um Fachkräfte zu gewinnen. Ich finde aber mit meinem Unternehmen in der aktuellen Phase, in der sich die Steuerberatung befindet, nämlich in dieser Zeitenwende dann gar nicht mehr die Zeit, diesen Schwenk zu finden, weil dafür brauche ich nämlich etwas mehr Kapazität. Wie siehst du das?

[00:07:36] – Gudrun
Ja und nein. Also 25 Stunden Woche. Erich Erichsen, Hamburg natürlich, klar und bekannt. Vier Tage Woche machen die einen und anderen. Vier Tage heißt ja nicht 32 Stunden. Ich kenne die ersten Kanzleien, die sagen, wir machen vier Tage, 36 Stunden. Die Kunst auf der einen Seite wird sein, dass es vielleicht ein anderes Zeitmanagement gibt. Dieses 25 Stundenkonzept lebt ja sehr klar von Zeiten, in denen ich bestimmte Dinge bearbeite und wenig Leerlauf Zeiten haben. Das könnte schwierig werden auf Dauer. Mich erinnert das ein bisschen, sage ich immer an Jürgen Klopp bei Borussia Dortmund, der die ja über Jahre wirklich gepusht hat. Aber irgendwann waren sie kaputt. Und die Frage ist Schaffe ich die 25 Stunden? Das zweite, was ich sehe, mit den Kapazitäten schaffen, ist, dass ich natürlich Möglichkeiten von Digitalisierung und Automatisierung nutzen sollte. Ich habe aber den Eindruck, bei vielen Kanzleien ist es auch deswegen schwierig, so ein anderes Zeitkonzept umzusetzen, weil die Frage ist erstens Was zahle ich den Leuten? Zweitens Was zahle ich den Teilzeitleuten? Und es gibt keine ordentliche Kapazitätsplanung, sondern ist da was frei? Ah, hier ist der nächste Fall bitte auf den Tisch oder einen Rechner oder eine Email, was auch immer. Und wenn ich das machen will und vernünftig durchziehen will und nicht den Schnellen dann noch bestrafe mit Fall Nummer 735, dann muss ich mir Gedanken über Zuteilung und Kapazitäten machen. Und auch dafür kann ich natürlich Systeme mit Informationsauffassungen Auswertung gut nutzen.

[00:08:59] – Michel
Ja, verstehe ich absolut richtig. Wir brauchen eine Grundlage, um überhaupt darüber nachdenken zu können, was das richtige Modell ist. Es muss zu mir, meinen Mandanten und meinen Mitarbeitern passen. Ich habe ein paar Kennzahlen mal in Vorbereitung aufgeschrieben, auch wenn ich nicht viel getan habe. Das habe ich getan. Eine repräsentative Studie der Haufe Group, zusammengefasst mit Kennzahlen aus der Bundessteuerberaterkammer. Und ich spreche es jetzt einfach mal laut aus, was die Altersgruppen an Mitgliedern der Steuerberaterkammer angeht. Wir haben über 26 % zwischen 51 und 60 Jahre. Wir haben 17,5 % zwischen 61 und 70 Jahren und 12,5% 70 plus bedeutet also, wir haben deutlich über 50 %, die 50 plus in dieser Branche sind, was ganz zwingend bedeutet, entweder wir kommen technologisch nach, ziehen das Ganze letztendlich weiter, so dass wir deutlich mehr Mandanten mit gleichbleibenden Kapazitäten schaffen. Wer für mich Schritt eins Ein unabdingbarer. Schritt zwei Wenn das nicht passiert, müssen meines Erachtens die Vorbehaltsaufgaben dran glauben, weil die Unternehmen werden weiterhin eben ein Buchhalter, ein Steuerberater die Deklaration brauchen, um das Ganze zu leben. Wie siehst du das Thema?

[00:10:15] – Gudrun
Die erste Frage wäre für mich neben der Alterspyramide auch noch Wie ist denn die Struktur in der Kanzleigröße? Also mal zurück zu meinen jungen Steuerberatern in spe. Es sind relativ wenige in Einzelkanzleien unterwegs, viele Steuerberater. Mich würde diese Pyramide dann mal interessieren. Wie ist das denn im Verhältnis zur Kanzleigröße? Weil meine These wäre, dass viele von der Generation, zu der ich auch gehöre, mit über 50 ja eigentlich in Einzelkanzleien unterwegs sind. Das sehe ich so, dass man das natürlich machen muss. Man muss sich um diese technologischen Sachen kümmern. Und das Thema Vorbehaltsaufgaben um einen kleinen Schlenker zu machen, ist ja noch nicht ausdiskutiert in der EU. Es gibt ja dieses ominöse berühmte Gerichtsverfahren, wo sie sich mal zu äußern und nicht das steht ja ohnehin noch auf der Kippe. Die Bilanzbuchhalter dieser Republik machen natürlich auch für sich selber Lobbyarbeit, wenn man denen mal so ein bisschen auf Facebook folgt und sagen Umsatzsteuervoranmeldung, warum denn? Das können wir eigentlich auch. Also da kann eigentlich von der Seite vielleicht auch irgendwann eine juristische Lösung in Anführungsstrichen kommen, dass bei den Steuerberatern Kapazitäten frei werden. Und das andere sind auch technologische Dinge, die sich auch über den Staat ergeben, Die neuen Funktionen in Elster und anderswo. Ich sehe das da von vielen Seiten was kommt und die jungen Steuerberater müssen, glaube ich, das ist die größte Herausforderung, das immer mein Ansinnen auf sich aufpassen können. Was ihre Umgebung angeht in welcher Kanzlei bin ich, in welcher Struktur bin ich? Welche Möglichkeiten habe ich, mich hier inhaltlich und auch technologisch zu entwickeln und die ich sage mal, Kanzleien, die komplett ohne diese ganzen technologischen Möglichkeiten arbeiten, sind ja auch heute schon eigentlich diejenigen, die leider dann zumachen und nicht mehr weiter bestehen, nicht weiter veräußert werden können und eigentlich gar nicht übergeben werden können. Von daher wird das schon noch passieren müssen. Es müssen sich alle darum kümmern.

[00:12:04] – Michel
Verstehe ich. Ist eine Aussage, die ich absolut mitgehe zu 100 %. Ich denke es bleibt spannend und jetzt haben wir die Grundlage für unser Gespräch gelegt und ich hatte in der vergangenen Folge ein wenig über Zukunftshorizonte gesprochen. Ein Jahr, was wir planen können, die nächsten 2 bis 3 Jahre, die wir erahnen können und alles. Und davon bin ich weiterhin felsenfest überzeugt. Was danach kommt drei Jahre plus die nächsten 3 bis 5 Jahre. Keiner weiß, wohin das führt. Ich weiß, zu was Technologien in der Lage sind. ChatGPT war jetzt mal so ein Beispiel, was sich in der Gesellschaft durchgesetzt hat. Es ist ja nicht so, dass das jetzt vollkommen aus dem Nichts kam. Wer sich mit dem Thema beschäftigt hat, der wusste, dass das früher oder später passieren muss. Tilman hat es in der letzten Folge Sprungtechnologien genannt, um die es dort geht. Jetzt direkt die Frage an dich aus der Praxis heraus, deiner Kanzlei, deiner Dozentenerfahrung. Was steht das nächste Jahr oder was sollte bei jeder Kanzlei im nächsten Jahr definitiv auf der Agenda stehen?

[00:13:00] – Gudrun
Nehmt euch die Ordner, die ihr noch kriegt. Das haben wir nämlich da, wo ich jetzt gerade bin, auch getan. Guckt sie euch an und überlegt, ob ihr wirklich noch einen Scanner kauft oder nicht. War bei uns geplant. Gab auch viel Fördergeld. Haben wir dann flugs begraben, weil die Feststellung war, 80 % der Belege, die da drin sind, neben den Banken, die man sich ja sowieso ziehen kann, sind digitale Belege, die der Mandant wieder ausdruckt, in den Ordner packt, in das Post Paket packt und uns schickt. Daraufhin haben wir gesagt Nee, das lösen wir anders. Wir haben das jetzt anders gelöst. Wir haben eine einfache Möglichkeit, mit eigenen Technologien abseits von großen Softwareherstellern geschaffen, dass wir an Belege kommen. Aber seit im Fibu Bereich so ehrlich und geht da mal durch und guckt. Zweitens für den Deklarationsbereich, den ja auch noch viele machen bei Lohn, da gibt es gute Möglichkeiten um in jegliche Software Tabellen einzulesen usw und so fort und kümmert euch um Schnittstellen, Schnittstellen, Schnittstellen. Auch das ein großes Feld. Welcher Steuerberater kann von sich behaupten, dass er oder sie weiß welche Vorsysteme die Mandanten einsetzen? Da sind noch viel zu holen, um das mal so auszudrücken. Und das sind so die drei Dinge, wo ich denke, darauf kann man aufsetzen und dann geht man ins Sekretariat. Redet mal mit den Damen, was müssen die noch alles anfassen, welche Sachen müssen die fünfmal klicken? Welche automatischen Möglichkeiten gibt es auf den verschiedenen Wegen jetzt schon an Stammdaten zu kommen, Rechnungen elektronisch zu versenden usw?

[00:14:29] – Michel
Sehr gut. Das heißt zusammengefasst ich fasse es jetzt mal einfach zusammen Du sagst tatsächlich, wir müssen hin zum elektronischen Datenaustausch, das heißt, wir brauchen digitale elektronische Daten, um überhaupt wahrscheinlich dann die nächsten zwei drei Jahre mit agieren zu können. Weil natürlich, die Technologien brauchen elektronische Daten. Ich sage es immer wieder digital. Ein digitaler Standard, der vernetzt wird, führt zur Automatisierung. Das ist ja dann eher unser Steckenpferd, um den es nachher geht. Ich finde es super wichtig, ganz spannende Ansätze und ja, das Thema wird alle bewegen. Ein Tipp von mir an genau dieser Stelle Wenn es jetzt noch um Pendelordner, Scans oder insgesamt das Abtippen von Belegen angeht oder auch sonstige Dinge, die dort eine Rolle spielen. Ich habe es jetzt hunderte Male durchgekaut und hunderte Male gesagt, es geht nicht immer nur um den Mandanten und man hat immer Angst, was der Mandant denn denkt und was das, was der Mandant denn sagt. Man traut seinen Mandanten generell auch einfach zu wenig zu. Das ist ein ganz springender Punkt und ich denke, wir müssen auch gerade da wieder an junge Steuerberater denken, die das vielleicht auch gar nicht mehr anders kennen. Ich glaube, die Erwartungshaltung, wenn ich als junger Steuerberater Steuerberater in eine Kanzlei gehe, ist die, dass das eigentlich schon gesetzt ist. Also wenn ich jetzt an meinen kleinsten Bruder denke, der würde gar nicht darüber nachdenken, dass irgendwer seine Belege in Papierform bringen könnte, also dass das überhaupt existiert. Diese Welt gibt es für den einfach nicht.

[00:15:51] – Gudrun
Ich habe Kinder, die sind Anfang und Mitte 20 auch überhaupt gar nicht, die würden gucken. Und das andere ist auch in den Steuerberatungskanzleien so als Ergänzung Nehmt die jungen Leute mit, wenn da junge Unternehmer kommen, die wissen, ob eine Bank zum Beispiel auch Onlinebanking anbietet, die wissen, dass man sich mit dem Ausweis mit dem Handy identifizieren kann. Also diese ganz einfachen Dinge und dass man es selber nicht kann. Als Kollege, als Steuerberater, als Inhaber. Alles gut. Aber, fragt die junge Generation, geht doch. Mal horchen, was die denn so wissen, was schon alles geht. Schönes Spiel auch. Macht eine Mitarbeiterversammlung. Nehmt die Handys. Das mache ich mit den Studis auch und sagt Jetzt guckt mal da rein und dann schreibt in den Chat, wenn ich es online macht, uns hier bitte ans Flipchart. Welcher eurer Lebensbereiche ist eigentlich schon in eurem Handy? Da kommt alles Einkaufen, Urlaub fahren, Tinder. Es fehlt nichts. Und dann stelle ich immer die Frage und sag so, und warum jetzt Steuerberatung nicht und dann Finanzen. Und dann ist meistens erst mal Schweigen im Walde, weil wir sind es gewohnt, das zu machen und jeder hat so ein Ding in der Hosentasche.

[00:16:56] – Michel
Ich denke genau, es ist die Gewohnheit. Ich kann jetzt auch mal eine ganz kurze, witzige Story erzählen von einem unserer Kunden. Der hat die Media App an alle Mandanten ausgerollt. Es waren weit über 100 und genau zwei haben sich gemeldet. Einer mit dem Argument Ja, warum soll ich das denn jetzt so machen? Und das muss doch auch einfacher gehen, oder? Unser Weg ist doch klasse. Da kam einfach die Gegenfrage Wie viele Apps nutzt du denn schon monatlich auf deinem Handy 30 40? Da kann man das Argument dann schadet ja eine mehr auch nicht. Dann ist es doch klasse, dass wir uns genau dort eingliedern. Weil was machst du denn noch alles in Papierform? Das sind nicht viele Sachen und es wird auch immer weniger. Wir hatten vor drei vier Jahren kommt man immer noch sagen ja, da ging es ja um Geldfluss und Bankbewegung. Da war noch relativ viel zwischenzeitlich im Papier noch nicht mal das Überweisungsthema, aber Unterlagen von Banken, Unterschriften an Banken auch Das legt sich ja alles um die Berufsordnung, die geht ja auch den Weg mit ein. Jahresabschlüsse sind jetzt für die fortgeschrittene elektronische Signatur zulässig. Also weg mit dem ganzen Thema qualifizierte elektronische Signatur, zumindest im Steuerberatenden Bereich bei WP sieht das anders aus. Super gute Hinweise. Letzter Punkt tatsächlich Ohne die digitalen Daten wird man nicht automatisieren können. Das ist ganz wichtig und das ist für mich immer der Anreiz zu sagen, da trennt sich die Spreu vom Weizen. Wer den Schwenk nicht findet, der kann diese Stufe der Digitalisierung, die ist nicht zu überspringen.

[00:18:18] – Gudrun
Und ich würde ergänzen Ohne diese digitalen Daten, die dann hoffentlich auch mit Belegbildern und anderen Informationen versehen sind, kann ich nicht beraten. Ja, also ich habe 15 Jahre in der Kanzlei, in der ich vorher war betriebswirtschaftliche Beratung für KMU gemacht. Alles von der unternehmerischen Wiege bis zur unternehmerischen Ware. Und wenn ich gute digitale gepflegte Daten habe, die auch noch Zusatzinformationen enthalten, bin ich gut in der Lage, ein Controlling, Kostenschätzung, eine Planung, Liquiditätsplanung und andere Dinge zu machen, ohne dass ich wieder ins Archiv einsteigen muss Klammer auf Das gleiche gilt für Betriebsprüfungen Klammer zu und ich kann meinen Beratungssektor. Ich kann dann irgendwann auch technologische Mittel, die es gibt, für die Analyse dieser Daten, Branchenvergleiche und andere Dinge, die ja auch schon in Software enthalten sind, einfach nutzen und kann mal eine kleine Auswertung machen, kann sie dem Mandanten hinlegen. Beim nächsten Bilanzgespräch, das immer so ein guter Vertriebspunkt, weil Beratung ist Vertrieb kann die hinlegen und kann sagen Guck mal, wir wollen hier nicht. Meine Kollegin aus Kiel, Stephanie Sauerstadt, immer so schön sagt über deine Friedhofszahlen reden, das hat sie so eingeführt, sondern Ich will mit dir, lieber Unternehmer, in die Zukunft gucken. Und das kann ich, wenn ich die Daten habe, einfach nutzen.

[00:19:29] – Michel
Ja, sehe ich absolut genauso. Unsere Themen tatsächlich anhand von Daten auch automatisierte Rechnung oder Hochrechnungen oder Handlungsempfehlungen auszusprechen. Auch das ist ein ganz spannendes Thema. Funktioniert. Kann die Technologie deutlich besser wie wir Menschen auch deutlich schneller, deutlich effizienter und effektiver das Ganze aussprechen. Also ganz, ganz wichtige Punkte, die ja angesprochen werden. Jetzt bist du dann in den Jahren der Beratung glaube ich, deiner Zeit auch immer schon ein wenig voraus gewesen, weil Kanzleien, die ich kenne, da kommen ja immer Gegenargumente, die wir hier auch ansprechen können, die vielleicht dem einen oder anderen Zuhörer jetzt auch so im Kopf rumspringen. Ja, gut, schön, alles schön und gut. Verstehe ich auch, Will ich auch machen. Ich glaube auch, dass die meisten machen wollen und das genauso sehen. Aber was ist mit meinen Mitarbeitern? Wie nehme ich die mit? Was mache ich um? Wir sprechen ja primär heute über Herausforderungen und Chancen von Jungen Steuerberater Steuerberater. Was wir jetzt schon mal mitgenommen haben Technologie ist sowohl eine Herausforderung wie auch eine Chance. Wahrscheinlich sogar die größte und die wichtigste, die dort eine Rolle spielt. Eine ganz konkrete Frage Wie siehst du das Thema zu sagen, was ich immer häufiger an Kanzleien erlebe Oder die Frage, die ich bekomme Gut, junge Fachkollegen oder Kolleginnen und Kollegen, die sich tatsächlich mit dem Thema Digitalisierung und Automatisierung auseinandersetzen wollen, die gehen eben in den gleichartigen Mandantenstamm, das heißt das Thema New Business, digitale Mandate etc. Und ja, ich habe auch Mitarbeiter, Mitarbeiterinnen, die das eben gar nicht mehr möchten, die das vielleicht auch nicht wollen, weil es eben immer schon so gelaufen ist. Gewohnheit ist ja so ein Riesenthema und ich habe aber auch noch ein paar Mandanten, die werden auch die nächsten Jahre noch genauso betreut werden, was ja auch okay ist. Am Ende haben wir alle das gleiche Ziel Wir wollen Geld verdienen. Und wenn das so funktioniert, wie stehst du zu dem Thema? Kann man tatsächlich sagen, finde den passenden Mandanten zum passenden Mitarbeiter noch nicht mal zwingend zur Kanzlei, sodass wir sagen, wir können viel breiter streuen als Kanzlei und sagen Ich habe eigentlich für jeden etwas.

[00:21:18] – Gudrun
Also wenn wir über Automatisierung und Digitalisierung reden, könnten wir zum Ersten sagen Ich finde den passenden Mandanten nicht nur in deinen 50 Kilometer Umfeld, wo du normalerweise als Steuerberater unterwegs bist. Du bist ja dann in der Lage, weltweit zu beraten. Das kann ein Expat sein, der sitzt auf weiß ich nicht, Koh Samui oder sonst wo, kein Problem. Also wenn ich so arbeite, kann ich dafür erst mal nicht nur bundesweit, sondern eigentlich weltweit akquirieren. Zum Zweiten bin ich der festen Überzeugung, auch aus der praktischen Erfahrung, dass die jungen Kollegen und Kolleginnen auch die anderen und das hat nicht immer nur was mit dem Alter zu tun. Also ich kenne auch Alte, Wilde und auch junge, die sagen Oh, es ist nicht so mein Ding, dass man die mitnimmt, dass man die ein stückweit mitnimmt, dass man Tandems bildet, dass man Mentorenprogramme macht und dass man eben niederschwellig vor allem niederschwellige Angebote Ansprechpartner hat für das Thema Digitalisierung und die Leute ein Stück weit lockt und sagt Komm, wir machen jetzt den Mandanten zusammen, wir setzen den digital auf, da, wo ich jetzt gerade arbeite. Bei GTK gibt es so ein paar Kollegen, die setzen neue Mandate digital auf, bereiten das mit den Kollegen, die nicht so super fit da drin sind, vor, machen denen das perfekt und dann fangen die anderen zu arbeiten. Und so kann ich auch diejenigen, die sagen, es ist nicht so ganz meine Party mich da rein zu arbeiten, aber ein Stück weit an die Hand nehmen und mitnehmen und kann die ganze Kanzlei entwickeln. Es muss nicht der Inhaber alles selber machen, das geht auch gar nicht, sondern ich müsste mir im Prinzip ein Expertenteam suchen, die auch Lust haben mit den Kollegen. Und wenn die Kollegen untereinander merken, ich kann da mal anfragen und der Chef sieht es nicht unbedingt, um es mal so auszudrücken. Dann sind die viel eher bereit und offen und gehen mal um die Ecke oder rufen mal eben an und so kann ich das. Und so können die Jungen sowohl neue Mandanten als auch die anderen und dann vielleicht auch die ein Stück weit umstellen, wenn man intern scant oder doch eine andere Möglichkeit über eine Cloud hat. Auch mitnehmen. Das andere wäre mir ein bisschen zu sehr gespaltene Welt, wenn ich ehrlich bin. Ja.

[00:23:14] – Michel
Finde ich ein ganz guter Ansatz wieder. Und ein ganz guter praktischer Tipp Bildet Teams. Je nach Größenordnung wird das nicht möglich sein, ein eigenes Team dafür mehr oder weniger abzustellen. Aber das Tandem Thema ist natürlich immer spannend. Ein Büro Zusammensetzung ist dann auch so was spannendes, wenn es das überhaupt noch geben muss in einer Onlinewelt. Je nachdem wo und wie man dort aktiv ist. Auch das ist natürlich eine der größten Herausforderungen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen komplett mitnehmen. Das Ganze zum neuen Standard zu etablieren, ist das, was ich immer sage. Na, irgendwann muss es halt so sein, dass wenn ich noch mal was in Papierform bekomme, das entspricht ja gar nicht meinem Standardprozess. Die Gewohnheit ist dann eben das Digitale. Dann haben wir alles richtig gemacht in der Umstellung. Der nächste, ganz, ganz große Punkt. Und da möchte ich auch wieder auf Steuerberater Steuerberater innen eingehen. Wie nehme ich Mandanten richtig mit? Was sind deine Erfahrungen? Was sind Tipps, die du vielleicht mitgeben kannst? Wie bekomme ich denn den Mandanten Mehrwert orientiert? Oder sind wir so mein Ansatz zu sagen Ja, der Mandant soll ja auch was davon haben in die digitale Zusammenarbeit. Was anderes ist es ja gar nicht. Unterm Strich.

[00:24:21] – Gudrun
Indem ich mir überlege, wie ist bisher denn so der Weg? Und in dem ich nicht nur einen Weg vorgebe, also dass ich mir als Kanzlei überlege Ich kann digitale Daten natürlich. Ich sag jetzt mal, ich kann es gern, ich kann sie per Email, ich kann sie per Schnittstelle, ich kann eine eigene Cloud zur Verfügung stellen. Ich kann eine Cloud von meinem ich sage mal Software Anbieter den ich habe nehmen usw und so fort. Ich kann ein Fremdsystem einsetzen und ich muss mir angucken, wir sitzen auf der anderen Seite und was machen die bisher und was wäre ein einfacher Weg, wenn von Daten die sowieso schon irgendwo sind da rein? Also wenn es dann einfach ist und ich kann bei dem Mandanten auf dem Desktop eine App installieren, wo der dann seine gescannten Sachen, die da sowieso schon hatten, mal eben per Drag and Drop mit der Maus zieht. Ich glaube, da wehrt sich keiner dagegen. Ich muss halt gucken bei denen, die nicht so technologisch affin sind. Wie ist es einfach für die und muss denen erklären, welche Vorteile sie davon haben? Es gibt auch ganz klare juristische Vorteile, wenn diese Dinge gut aufgehoben sind so GOBD und solche Sachen. Und dann einfach mal das Gespräch suchen und auch versprechen Ich lass dich hier nicht alleine. Ich kann natürlich nicht die Hotline spielen, aber das und nicht mich hinsetzen und sagen wir haben nur System A und sie kaufen jetzt System A. Nee, das glaube ich, gibt nicht viel.

[00:25:34] – Michel
Gut. Ich will das einmal umlegen. Wir haben nicht nur System A und Sie kaufen nicht nur System A. Gilt natürlich genauso für die Kanzlei. Auch das erlebe ich immer häufiger. Man hat sich halt die letzten 30, 40 Jahre im steuerbaren Umfeld daran gewöhnt, dass man ein, maximal zwei große Player hat, die irgendwie alles bespielen. Das heißt, die Softwareanbieter haben eigentlich den Fortschritt vorgegeben. Die haben vorgegeben, wann es digital wurde, wann Bankumsätze kommen etc. Nicht in Masse. Aber was die Vorreiter angeht ich weiß jetzt aus eigener Erfahrung. Bei milia.io beispielsweise. Ich glaube, wir haben zehn oder zwölf Cloud Systeme im Einsatz. Jedes erfüllt seinen Zweck und ja, die sprechen teilweise untereinander, teilweise aber auch nicht. Da müssen wir dann Brücken schlagen oder darauf warten, dass was passiert. Wie stehst du zu dem Thema? Diverse Technologien einsetzen oder vielleicht auch einfach mal was auszuprobieren? Wie geht ihr damit um?

[00:26:24] – Gudrun
Ich stehe dazu. Es ist keine Frage das Ob, sondern das Wie. Das ist klar. Auch die Großen, auch der große grüne Hersteller hat einen Marktplatz mit ohne Ende Anbietern, die das ergänzen, weil auch bei den Großen die Erkenntnis gereift ist wir können gar nicht mehr alles. Und als Steuerberatungskanzlei, egal auf wen, mich jetzt einzeln zu verlassen, dass die schon noch das abbilden, was da ist, ist vorbei. Wir nehmen wieder das Handy in die Hand. Zu welcher Zeit hat es da welche App gegeben? Ich will da gar nicht einzeln drauf eingehen. Das hilft nichts. Ich glaube, es hilft auch nicht, sich jetzt 35 Systeme. Da kann man dann sagen okay, geh doch mal in den Austausch, in den Arbeitskreis, auf welcher Ebene auch immer, von der Kammer, von irgendwelchen anderen Organisationen, von den Verbänden, vielleicht auch von einem Softwareanbieter, ob einem großen oder einem kleinen. Und tauscht dich mit anderen aus, geh in Foren, geh ins Netz gehen, Facebook, in die Steuerberatergruppe oder was auch immer und schreib da rein und guck, was die machen und gehe mal horchen. Und dann kann man so sagen macht Piloten mit Piloten mit Piloten, also Piloten hoch drei, Sprich such dir ein Mandant, mit dem du nachts um drei auch ein Bier trinken gehen würdest. Such dir einen Mitarbeiter, mit dem du nachts um drei auch ein Bier trinken würdest. Such dir eine coole Anwendung, von der du glaubst, dass es funktioniert und probier das kostenfrei einfach mal aus und dann fange es an auszurollen. Also das zeigt die Erfahrung, dass wir manchmal gesagt haben Boah, das ist aber schick, wir machen das jetzt, dann haben wir das mit Mandant und Mitarbeiter gemacht und dann ist es uns so in die Ohren geflogen, dass wir gesagt haben okay, das jetzt nicht oder das total anders ausprobieren im begrenzten Maß, mit welchen die Lust haben und daraus lernen und nicht die Angst zu haben, wie ich es oft erlebe, sich auszutauschen. Wir sind doch jetzt in der Lage, in dieser Branche zu sagen auch mit der Altersstruktur. Die Mandate werden uns, selbst wenn das Urteil kommen wird, nicht ausgehen. Wir sind ein Land, was auf Einzelfallgerechtigkeit setzt im Steuerbereich. Wir werden nie den Bierdeckel haben, und dann können wir nur voneinander lernen.

[00:28:25] – Michel
Ja. Es ist. Also unterschreibe ich auch alles genau so und das ist jetzt so das letzte sensible Thema, vielleicht auch hochsensible. Was wir anschneiden können, die Kosten, die Kosten. Ich habe zwei, drei Sachen einfach mal aus der Praxis mitgebracht, was unsere Kunden auch bewegt oder was bei der Entscheidungsfindung immer eine ganz große Rolle spielt. Natürlich kosten Technologien Geld. Es ist nicht nur der Datenspeicher ist mittlerweile sogar das günstigste. Wahrscheinlich. Es ist die Entwicklungsarbeit, die gerade drinsteckt, weil wir neue Technologien evaluieren, eruieren, entwickeln müssen, testen müssen, neu machen müssen, verändern müssen, Sondern spielt es natürlich immer die Rolle zu sagen Ich sage wie jedes Unternehmen ist auch die Steuerberatung und Kanzleien Unternehmen Und ja, man muss investieren und gerade in Hochphasen, wie wir die aktuell erleben, da muss man kein Geheimnis daraus machen. In der Steuerberatung ist es eben an der Zeit zu gucken, dass man diesen Wohlstand sichert. Und das funktioniert erst mal nur mit Investitionen. Das ist das eine, aus der Unternehmensbrille heraus zu sagen, ich muss ein gewisses Risiko eingehen und dafür muss ich eventuell auch ein wenig Geld in die Hand nehmen. Und der zweite Punkt, Das ist für mich das wichtigste Thema, das Thema. Was rechne ich denn an den Mandanten ab? Was gebe ich weiter, gerade an Kosten, die ich habe? Unternehmen online ist so der Klassiker. Ja, ich reiche es einfach weiter. Sind ja IT Kosten Softwarekosten, die kann ich direkt weitergeben. Es wird aber auch Mittel und Module geben, die kann ich gar nicht eins zu eins weiter belasten. Und was mich immer bewegt und was mein Argument ist und da möchte ich wissen, wie du dazu stehst. Ich sag, ich kenne auch x Kanzleien, denen tut es auch nicht weh, den Paragraph 16 auf jeder Position mit 20 € seit 20 Jahren abzurechnen, Wobei ich diese Kosten definitiv nicht mehr habe. Post und Telekommunikation nicht in dem Maße zumindest. Was spricht denn, Und ich frage mich auch, um ehrlich zu sein, warum da die Vergütungsverordnung noch keine neue Position geschaffen hat. Was spricht gegen eine Digitalisierungspauschale? Und im Umkehrschluss Die muss auch nicht nur 20 € betragen, die darf auch durchaus höher sein, weil die 20 € wurden ganz bewusst seit Jahren in der Vergütungsverordnung nicht mehr erhöht, weil diese Positionen eigentlich gar nicht mehr existieren dürfte in der Form.

[00:30:20] – Gudrun
Also fangen wir mal mit den Investitionen an und die Steuerberater sind ja eine Branche und Dienstleister die sowieso ständig investieren nämlich in Fortbildung. Also jeder und jede ist doch gewohnt sich ständig mit Neuerungen auseinanderzusetzen, hoffentlich. Das verschwindet aber ja in den normalen Personalkosten und ist gar nicht so sichtbar. Das halten wir aber alle für völlig normal. Jetzt wird was sichtbar, weil ich mich mit einer Technologie auseinandersetzen muss. Ja, da wäre dann so mein Thema: okay berate ich erstmal selber als Kanzlei. Mach doch mal eine Planung, mach mal eine grobe Planung, nimm ein Flipchart. Ich male gerne Tapeten an der Wand an und sagt wie viel bin ich bereit zu investieren, an Personalkapazitäten und anderen Dingen in eine technologische fachliche Entwicklung um diesen Triathlon aus Fach-, Personalführung und Digitalisierung auf Dauer gut machen zu können. Das zweite ist die Abrechnung. Da würde ich noch ergänzen, neben dem Thema schreibe ich Digitalisierungspauschale oder nicht, nein die Vergütungsverordnung gibt nicht her, mich darauf vorzubereiten dass ich überhaupt mit dem Mandanten dieses Honorar halten kann. Ja an der ein oder anderen Stelle kommt ja dann auch immer noch dazu, ja wenn ich das jetzt anfange zu machen und dem zu sagen dass ich das tue, dann steht der irgendwann vor mir und sagt „oh du musst auch nur die Daten einspielen und eigentlich mache ich das doch alles richtig und wozu brauche ich dich denn eigentlich noch? Wieso rechnest du denn überhaupt noch irgendwas ab? Du kannst doch mal eben…“ und das heißt, ich muss mir überlegen wo drin besteht meine Dienstleistung. Klassisches Beispiel und dann wird es einfach auch Beratungsleistung und Digitalisierung abzurechnen. Alle Steuerberater, behaupte ich jetzt mal, Gegenbeispiele gerne zu mir, rechnen ab fünf Lohnabrechnung. Was rechnen die aber eigentlich ab? Einen Mitarbeiter der weiß wie diese fünf Lohnabrechnung richtig zu machen sind. Früher waren das fünf Lohnabrechnung eintippen, ausdrucke,n verschicken. Heute kann das ein Klick sein oder eine automatische Abrechnung. Wir sind es aber immer noch nicht gewohnt den Mandanten rüber zu rechnen was dahinter steht. Das heißt wir müssten in der gesamten Branche sehen, dass wir transparent machen was für Leistungen dahinter sind. Und das kann ich anfangen indem ich meine Rechnung anders schreibe, indem ich ein Zeitprotokoll beifüge und dann wird es glaube ich auch einfacher wenn ich sage, ich rechne auch digitale Technologien ab die vorhanden sind und ich mache Qualitätssicherung. Ich mache Qualitätssicherung mit den Daten, mit den automatisierten Daten, die ich habe und die kann ich nur machen wenn ich die digitalen und automatischen Technologien einsetze, weil ich Zeit habe.

[00:32:53] – Michel
Das war sehr gut. Ich glaube auch super viele praktische Tipps. Bevor wir jetzt zum Ende kommen möchte ich noch einmal die wichtigsten Erkenntnisse auch zusammenfassen, die wir jetzt so gemeinsam in 30 Minuten erarbeitet oder gesammelt haben. Die Hintergründe hat jetzt jeder eigentlich gehört. Punkt 1: Wenn wir über Herausforderungen/Chancen für junge Steuerberater Steuerberaterinnen sprechen: Es werden die Technologien sein und was ich jetzt aus dem Gesamtkontext einfach mal mitgenommen habe, ist tatsächlich dass junge Berufskollegen die Chance haben eigentlich Steuerberatung komplett neu zu denken. Wir haben über Technologien gesprochen, über Mitarbeiter, über das Thema Abrechnung, Abrechnungsmodelle, Vergütungsverordnung, Vorbehaltsaufgaben, weltweite Deklaration. Das heißt wir können tatsächlich noch mal neu durchstarten und das ist die größte Chance, die ich offen gesprochen sehe für junge Berufskollegen. Ich steige eigentlich gar nicht in diese alte Welt ein. Ich habe die Chance mich selbst zu verwirklichen, selbst als Unternehmer zu agieren. Und ja natürlich müssen wir eine Brücke schlagen zwischen Alt und zwischen neu, das wird auch nicht mit dem Hebel Passieren der der hier geschlagen wird. Zum Abschluss möchte ich dir aber das Wort überlassen, ich weiß du hast ein paar witzige Bilder mitgebracht und die sollen wir auch keinem tatsächlich vorenthalten. Ich glaube die beschreiben ganz gut das Bild, was irgendwie jeder im Kopf hat wenn man über zwei Themen nachdenkt und zwar Steuerberater und Intelligenz, künstliche Intelligenz. Uns allen geht es jetzt hier darum das ganze eigentlich zu drehen, dass das genau nicht mehr so ist. Da müssen wir alle zusammen mitwirken. Aber zum Abschluss vielleicht dann deine Bilder und das wie wir es drehen können mit 1,2 praktischen Tipps an alle Zuhörer.

[00:34:38] – Gudrun
Bei KI und Steuerberater, junge Leute denkt man ja diese KI sollte wissen was Steuerberatung und KI heißt. Erster Versuch, das was gerade alle im Kopf haben ChatGPT. Okay, lieber ChatGPT schreibt mir doch mal irgendwas lustiges zum Thema Steuerberater und KI. Die Witze waren echt schlecht, also habe ich das gelassen. dann bin ich in DALL-E gegangen, das kennen einige vielleicht schon und habe mal gesagt: liebes System gib mir doch mal Bilder aus zum Thema KI und Steuerberatung. Und das was ich gekriegt habe was wir jetzt hier gucken können und was hinterher dann noch reinkommt, ist eine Frau die sitzt vor so einem alten Rechenschieber mit Kugeln, ist ein älterer Herr der hat ein Board in der Hand wo ein Stück Papier drauf ist, der dritte ist ein junger Herr der sieht dem Michel nicht unähnlich, der hat einen Taschenrechner und zeigt da drauf und dieser Taschenrechner ist noch nicht mal programmierbar. Das letzte Bild ist jemand der sitzt am Tisch und schreibt auf Papier. Und das sagt eigentlich, erstmal müssen wir der KI beibringen was Steuerberatung und KI ist. Dann wäre es zu sagen wenn junge Leute sich selbstständig machen, setzt euch hin, ich kenne ein paar die das gemacht haben, und haben ihr Konzept ihre gesamtes Kanzlei Konzept völlig neu gedacht. Die machen auch Deklaration, die machen auch die Standardsachen aber sie machen sie anders. Sie haben nicht einfach ins Blaue gestartet sondern haben sich konzeptionell Gedanken gemacht. Und allen die mit alt und jung männlich weiblich wie auch immer in den Kanzleien unterwegs sind, geht doch mal alle die da sind fragen was sie eigentlich können, Was sie eigentlich wissen. Gibt es vielleicht einen Azubi der kann Social Media machen? Gibt’s vielleicht einen Kollegen, wie ich einen kenne der ist Steuerberater, der ist ja ein totaler Excel Freak. Das hat keiner gewusst, bis es irgendwann mal raus kam. Hey wir haben einen den wir fragen können, der uns hilft Daten zu verarbeiten. Das soll nicht dessen Hauptjob werden aber geht das Potenzial der jungen und auch der anderen mit viel Lebens und Berufserfahrung heben und geht mal gucken was ihr alle in den Baukasten schmeißen könnt, damit dann dieses Thema gemeinschaftlich angegangen werden kann. Es ist nicht an einem Tag gemacht. Es muss nicht alles perfekt bis zu Ende gemacht werden aber gemeinsam sollte das eigentlich gut gehen. Wenn ich mir dann auch noch sag mal technologische Partner und Möglichkeiten an die Seite hole. Und ja ein oder zwei oder drei Jahre, ich bin gespannt wo wir in fünf Jahren stehen. Ich denke da könnte es durch juristische Sachen noch mal Umbrüche geben, aber klar ist: wir stehen auf jeden Fall nicht mehr da wo wir heute sind.

[00:37:01] – Michel
Davon gehe ich aus. Das lassen wir als Schlusswort durchgehen und gelten. Vielen vielen Dank fürs zuhören oder zuschauen und wir freuen uns dann auf die nächste Folge.

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